Glaukom – grüner Star – erhöhter Augendruck
Was ist ein grüner Star? Der grüne Star ist eine häufige chronisch verlaufende Augenkrankheit, und ist auch heute noch eine der häufigsten Ursachen für eine massive Sehbehinderung, bis hin zu einer Erblindung, in Europa. Es kommt zu einem Untergang an Nervenfaser im Sehnerven und damit zum Ausfall an funktionsfähigen Sehzellen in der Netzhaut. Man schätzt, dass nur in ca. 50% der Fälle der Augendruck erhöht ist.
In Deutschland: ca. 500.000 Betroffene, bei allerdings hoher Dunkelziffer (Die Erkrankung ist nicht schmerzhaft, und fällt den Patienten erst spät auf)
Es kommt zu Skotomen (Gesichtsfeldausfälle), diese fallen den Patienten oft erst spät auf, da sie am Rand beginnen, und der Seheindruck mit Hilfe des anderen Auges im Gehirn kompensiert wird.
Was ist ein Glaukom?
Beim Glaukom kommt es zum Absterben von Nervenfasern im Sehnerv und damit auch zum Ausfall der entsprechenden Sehzellen. Die Sehzellen verlieren ihre Funktion vom Rand des Sehfeldes zur Mitte hin.
Das Glaukom ist eine der häufigsten Erblindungsursachen weltweit.
Nur in ca. 30-50% der Fälle spielt ein erhöhter Augeninnendruck eine Rolle.
Man spricht vom Hochdruck- und vom Niederdruckglaukom.
Vom Hochdruckglaukom gibt es 2 Varianten, die mit dem Abfluss des Augenwassers zusammenhängen:
- Offenwinkelglaukom; häufiger als Engwinkelglaukome
- Engwinkelglaukom
Wie sieht ein Mensch mit einem Grünen Star?
Das Copyright für diesen Film liegt bei „Woche des Sehens“.
Symptome und Beschwerden
Der Graue Star macht lange Zeit keine Beschwerden. Auch die Verkleinerung des Gesichtsfeldes vom Rand her, bemerkt man lange Zeit nicht.
Eher selten kommt zum Glaukomanfall, d.h. zu einem starken Anstieg des Augendruckes.
Glaukomanfall
- Schmerzhaft, kann in kurzer Zeit zur Erblindung führen
Normale Funktion
Die Produktion und der Abfluss des Augenwassers ist im Gleichgewicht, die Durchblutung des Sehnerven ist ausreichend, um die Nervenzellen zu ernähren.
Normaler Augendruck liegt zwischen 10 und 21mmHg, kann um ca. 5mmHg schwanken. Die Durchblutung des Sehnerven hängt unter anderem von Verhältnis des Augeninnendruckes und dem Blutdruck zusammen.
Entstehung und Ursachen
Erhöhter Augeninnendruck: Der Glaube, das Glaukom hänge allein vom Augeninnendruck ab, ist längst überholt. Ca. 30-50% der Glaukome ist der Augeninnendruck normal.
Blutdruck und Durchblutung: Die Durchblutung des Sehnerven scheint allerdings eine Rolle zu spielen. Und ein hoher Augeninnendruck kann die Durchblutungssituation des Nerven verschlechtern. Im Betracht gezogen werden muss dabei z.B. eine Arteriosklerose und auch ein niedriger Blutdruck.
Allerdings gibt es Patienten, mit normalem Augeninnendruck und guter Durchblutung es Sehnerven, die trotzdem ein Glaukom entwickeln. Weshalb ist noch unklar.
Diagnose und Untersuchung
Das wesentliche Kennzeichen eines Grauen Stars ist der Verlust der Nervenfasern im Augennerven (Nervus opticus), der zusammen mit Blutgefäßen als Papille in das Auge eintritt. Durch die Abnahme an Nervenfasern wird die Papille kleiner, sie sinkt ein.
Risikofaktoren
- hoher Augeninnendruck (normal 10-21mmHg)
- bei zu niedrigemBlutdruck kann die Durchblutung des Nerven nicht gewährleistet werden, vor allem bei hohem Augendruck, wenn der Druck im Auge die kleinen Blutgefäße abdrückt.
- bei zu hohem Blutdruck droht auf Dauer eine Arteriosklerose mit der ihr eigenen Durchblutungsstörung
Grauer Star, Grüner Star und andere Augenerkrankungen
Selbstverständlich kann das Glaukom auch mit anderen Augenerkrankungen zusammen auftreten. Z.B. mit einem Katarakt oder einer altersbedingten Makuladegeneration.
Untersuchung
Zur Diagnose bzw. zum Ausschluss eines Glaukoms gehören folgende Kontrollen
- Messung des Augendruckes
- Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie), da je dicker die Hornhaut, desto höher ist der gemessene Druck
- Augenhintergrund Frage: Veränderung der Papille = Exkavation=Aushöhlung
- Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie) Frage: Gesichtsfeldausfälle=Skotome?
Vorsorge – Prävention
Eine Präventionsstrategie um einem Glaukom vorzubeugen gibt es nicht. Da ein Glaukom lange Zeit keine Beschwerden verursacht, sind Augendruckmessungen wichtig.
Wichtig ist
- wenn Blutdruckerkrankung: gute Einstellung des Blutdruckes,
- wenn Diabetes, dann gute BZ-Einstellung
das sollte aber sowieso auch aus vielfältigen anderen Gründen wichtig genommen werden.
Schulmedizinische Therapie
Die medikamentöse Therapie kommt vor der Lasertherapie, und die chirurgische Therapie kommt als letzte Hilfe.
Grundsätzlich sind zwei Strategien möglich:
- die Verminderung der Kammerwassserbildung
- die Verbesserung des Abflusses.
Hierbei ist der Verbesserung des Abflusses der Vorzug zu geben, da so die physiologische Funktion des Kammerwassers, wie die Ernährung von Linse und Cornea sowie der Abtransport von Stoffwechselprodukten, erhalten bleibt.
Akupunktur
Zur Behandlung des Glaukoms mit Akupunktur gibt es vielfältige Erfahrungen und auch die eine oder andere kleine Studie.
Insgesamt kann man davon ausgehen, dass Akupunktur
- den Augendruck leicht senken kann
- die Durchblutung der Netzhaut fördern kann
Links
Augenakupunktur (Kombination mehrerer Akupunkturtechniken mit Naturheiklunde speziell für chronische Augenerkrankungen. Zusätzlich zur augenärztlichen Therapie)
Quellen
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23728656 (Cochrane review; es wurden kaum belastbare Daten gefunden)
Evaluation of the effects of acupuncture on blood flow in humans with ultrasound color Doppler imaging.: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22778772 ( Ein Ergebnis: Nach der Akupunktur des Punktes »Leber 3«, Fußrücken zwischen dem 1. und 2. Mittelfußknochen, lies sich mit einer Dopplerultraschalluntersuchung ein, im Vergleich zu vor der Akupunktur, verstärkter Blutfluss der Arteriae ciliares posteriores breves (versorgen den hinteren Teil des Augapfels) darstellen. Nadelung von »Magen 36« bewirkte keine Veränderung des Blutflusses retrobulbär.)
Rechtlicher Hinweis: Die Informationen ersetzen nicht den Arztbesuch und stellen keine Aufforderung oder Anleitung zur Selbsttherapie dar. Naturheilkunde, Akupunktur und Homöopathie sind schulmedizinisch nicht anerkannt und entsprechen nicht der leitliniengerechten Medizin. Ich übernehme keine Haftung für die Informationen in diesem Artikel.